Menstruationstasse statt Tampons?


Weniger Kosten, weniger Müll
Menstruationstasse statt Tampons?
Andriana Syvanych/Shutterstock.com

Menstruationstassen sind praktisch: Sie bieten den gleichen Schutz wie Binden oder Tampons, verursachen weniger Müll und sind auch noch billiger als herkömmliche Hygieneprodukte. Doch wie sieht es mit der medizinischen Sicherheit aus?

Einsetzen, rausnehmen, abspülen, einsetzen…

Menstruationstassen sind kleine weiche Trichter aus Silikon, Gummi oder Latex, die in die Scheide eingeführt werden und dort das Menstruationsblut auffangen. Je nach Stärke der Blutung werden sie nach 4 bis 12 Stunden wieder herausgenommen, ausgeleert, abgespült und erneut eingesetzt. Vor und nach jeder Menstruation müssen die Tassen 10 Minuten lang ausgekocht werden. Auf diese Weise lassen sich die kleinen Tassen jahrelang immer wieder verwenden – was ihre Nachhaltigkeit betrifft sind sie also durchaus überzeugend.

Damenhygiene im Vergleich

Doch wie sieht es mit Auslaufschutz, Infektionsgefahr und Handhabung aus? Bei einer aktuellen Analyse von 43 weltweit durchgeführten Studien zu Damenhygieneprodukten, an denen über 3300 Frauen beteiligt waren, kamen britische Forscherinnen zu folgenden Ergebnissen:

  • In puncto Auslaufschutz waren Menstruationstassen gleich sicher wie Tampons und Binden, in einer der analysierten Studien waren die kleinen Tassen sogar überlegen.
  • Das Infektionsrisiko war nicht höher als bei anderen Hygieneprodukten, weder bei amerikanischen, europäischen oder afrikanischen Mädchen und Frauen.
  • Die Tassen hatten keinen negativen Effekt auf die Vaginalflora. In den Studien, in denen Scheide und Gebärmutterhals nachuntersucht wurden, zeigten sich auch keine Gewebeschäden durch die Tassen.
  • Schmerzen, allergische Reaktionen und Harnwegsbeschwerden kamen sehr selten vor.
  • Gut 70% der Frauen, die sich mit Menstruationstassen vertraut gemacht hatten, wollten diese weiterverwenden.

Müll gespart, Kosten gespart

Von großem Vorteil sind auch die Einsparungen durch Menstruationstassen. Menstruationstassen kosten etwa zwischen 0,7 und 47 US-Dollar, sie lassen sich bis zu 10 Jahre lang verwenden. Geht man von dieser Haltbarkeit aus, entstehen pro Periode nur etwa 5 – 7 % der Kosten, die eine Benutzung von Binden und Tampons verursacht. Eingespart wird auch beim Müll: Grob geschätzt verursacht eine Menstruationstasse 0,4% des Plastikmülls von Einwegbinden und 6% von Tampons.

Hat die Tasse einen Haken?

Prinzipiell müssen sich Mädchen und Frauen an die Verwendung von Menstruationstassen erst einmal gewöhnen. Meist sind mehrere Zyklen nötig, um die Handhabung zu erlernen, berichten viele der Anwenderinnen. Dabei ist auch die Art der Menstruationstasse von Bedeutung: Scheidentassen lassen sich einfacher herausnehmen, hier war in den 43 Studien nur in 2 Fällen professionelle Hilfe erforderlich. Bei Tassen, die wie ein Diaphragma über den Gebärmutterhals gestülpt werden, wurde dagegen 47 Mal Hilfe beim Entfernen benötigt.

Problematisch kann es auch werden, wenn zur Verhütung eine Spirale verwendet wird: In einigen Fällen führte das Entfernen der Menstruationstasse zu deren Verrutschen. Der gleichzeitige Einsatz von Spirale und Menstruationstasse muss deshalb noch weiter geprüft werden, betonen die Autorinnen.

Übrigens: Neben Tampons und Binden sind auch Menstruationstassen in der Apotheke erhältlich.

Quelle: Deutsches Ärzteblatt, Lancet

News

Arzneitees für die Frau
Frau mit einer Tasse Tee in den Händen. Es gibt Arzneitees für viele Beschwerden, auch für die die speziellen der Frau.

Wundermittel aus Hausapotheke?

Bei Menstruationsbeschwerden bieten Heilpflanzentees eine sanfte Hilfe. Auch die Geburtsrückbildung lässt sich durch Arzneitees unterstützen. Doch was gehört in eine solche Teemischung hinein und wie lange kann Frau den Tee verwenden? Ein Überblick.   mehr

Masern auf dem Vormarsch
Kleinkind bei der Impfung. Wie viele andere Impfungen sollte die Masernimpfung schon früh angegangen werden, um möglichst guten Schutz zu gewährleisten.

Impfen tut Not!

Masern sind hochansteckend und gefährlich. Und in Europa wieder auf dem Vormarsch. Als Ursache dafür sehen Expert*innen den Rückgang der Impfraten.   mehr

Daridorexant für anhaltenden Schlaf?
Mann sitzt auf dem Bett und gähnt, weil er unter Schlaflosigkeit leidet. In der Hand hält er Packungen mit Schlafmittel.

Kostenübernahme länger als 28 Tage

Medikamente gegen Schlaflosigkeit gibt es schon lange. Diese konnten bisher aber nur 28 Tage lang auf Kosten der Krankenkasse verordnet werden. Das hat sich mit einem neuen Wirkstoff geändert.   mehr

Vorsicht Gewitterasthma!

Frau schiebt bei aufkommendem Gewittersturm einen Kinderwagen den Strand entlang.

Wenn Allergene aufgewirbelt werden

Der Klimawandel hat viele Folgen. Eine davon ist das häufigere Auftreten von sogenanntem Gewitterasthma. Das trifft vor allem Menschen, die unter Asthma oder allergischer Rhinitis leiden. Zum Glück kann man den Beschwerden bei Gewitterwetter vorbeugen.   mehr

Mit Zahnseide gegen Schlaganfall

Mann benutzt Zahnseide an den oberen Schneidezähnen.

Für Zähne und Gehirn

Um Schlaganfällen vorzubeugen, kann man so einiges tun. Aufs Rauchen verzichten, Übergewicht vermeiden, die Zähne richtig putzen – und dabei regelmäßig Zahnseide verwenden.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Starkenburg-Apotheke
Inhaber Karl Steiner
Telefon 06252/46 96
Fax 06252/63 62
E-Mail wir@starkenburgapotheke.com